Auf den Spuren des Stellmacherhauses

Bei schönstem Radlerwetter starteten am 11.07.2015 insgesamt 15 Teilnehmer zu einer entspannten Samstagsrunde Richtung Süden. In Leuba wurde ein Teil des neuen Radweges getestet. In Ostritz ging es über die Grenze nach Polen und nach einigen heftigen Anstiegen und flotten Abfahrten durch das devastierte Dorf Sächsisch Weigsdorf erfolgte der nächste Grenzübertritt bei Vysnova (Böhmisch Weigsdorf). In der WIKIPEDIA kann man darüber u.a. lesen:

Als mit dem Prager Frieden von 1635 Böhmen die Oberlausitz an Sachsen übergab, entstanden in Weigsdorf unüberschaubare Grenzverhältnisse, die sich nach den Besitzverhältnissen der Grundstücke richteten.

Durch den Haupt-Gränz- und Territorial-Recess zwischen dem Königreich Sachsen und Kaisertum Österreich vom 5. März 1848 erfolgten in und um Weigsdorf umfangreiche Grenzregulierungen zur Bereinigung der unüberschaubaren Grenzverhältnisse. In Folge dessen trat die sächsische Standesherrschaft Reibersdorf ihren Anteil an Niederweigsdorf sowie die Exklave Dörfel und Minkwitz am 12. März 1849 an Böhmen ab und erhielt von der Allodialherrschaft Friedland die zwischen Mittelweigsdorf und der Kirche gelegenen Fluren von Niederweigsdorf. Die Kirche kam damit zu Böhmisch Weigsdorf, war aber durch ihre unmittelbare Lage an der neuen Grenze ungehindert von beiden Seiten zugänglich.

Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Weigsdorf zum Landkreis Friedland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Weigsdorf zur Tschechoslowakei zurück, in den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner vertrieben.

Durch die seit 1945 bestehende Oder-Neiße-Grenze war das sächsische Weigsdorf zu Polen gelangt. Von polnischer Seite bestand weder ein Interesse an einer Mitnutzung der Grenzkirche, noch die Bereitschaft, den Zutritt von tschechischer Seite zu dulden. Dadurch konnte die Kirche lange Zeit bis zu einer Grenzregulierung, bei der Kirche und Friedhof zur Gänze dem Staatsgebiet der Tschechoslowakei zugeschlagen wurden, nicht genutzt werden und verfiel.

Das Stellmacherhaus (polnisch: Dom Kolodzieja bzw. Zagroda Kolodzieja) ist ein Oberlausitzer Umgebindehaus aus dem Jahr 1822, das 2005 von seinem bisherigen Standort in Wigancice Zytawskie (deutsch: Weigsdorf) in der Nähe von Bogatynia nach Zgorzelec umgesetzt wurde. Das Haus wurde 1822 im sächsischen Teil von Weigsdorf errichtet. Zwischen 1851 und 1947 bewohnte das Haus die Stellmacherfamilie Stephan. Im Jahr 2000 wurde das Haus vom Braunkohletagebau Turów an Elzbieta Lech-Gotthardt übergeben. Das Haus wurde 2005 binnen drei Tagen abgebaut, dabei wurde es in 520 Einzelteile zerlegt. Von den 520 Einzelteilen mussten auf Grund des guten Zustandes des Lärchenholzes nur sechs Teile ersetzt werden. Auch die zahlreichen Stein- und geschmiedeten Eisenbauteile wurden wieder eingesetzt. Die Umsetzung kostete rund 250.000 Euro und wurde vom polnischen Kulturministerium gefördert. Für die Umsetzung des Hauses erhielt Elzbieta Lech-Gotthardt 2006 den Umgebindepreis. Das Haus blieb seit seiner Erbauung bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten und ist das einzige erhaltene Haus des ehemaligen Ortes Wigancice. Auch der Stall und die Scheune sind in den letzten Jahren in Anlehnung an die Originalbauten hinzugefügt worden. Das Haus ist ein Symbol für die Verflechtung der deutsch-polnischen Geschichte in der Region.

Im idyllisch gelegenen San erfolgte eine ausgiebige Rast, so dass die Rückfahrt durch das schöne Tal der Wittig/Witka/Smeda niemanden überforderte. Den Abschluss bildete eine Erfrischung in Deutsch Ossig, je nach Bedarf durch Eis oder Getränke. Überschattet wurde die schönen Tour durch einen Sturz, der für einen Teilnehmer schonnin Leuba das schmerzhafte Ende bedeutete. Wir wünschen dem Unglücksraben gute Besserung!

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